Am 26.09. besuchte die Q12 des EGF die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg und holte damit eine Fahrt nach, die eigentlich in der 9. Jahrgangsstufe durchgeführt wird, pandemiebedingt aber mehrmals verschoben werden musste. Eindrücke von Niklas Schmidt und Fotos von Katja Scholz, Q12:
Bei der Anfahrt ist vielen Schülern im ersten Moment nicht aufgefallen, dass der Bus bis direkt vor die
Gedenkstätte gefahren ist. Denn das ehemalige Konzentrationslager Flossenbürg liegt heute mitten im Ort, vor 80 Jahren lag es bis auf ein paar Wohnhäuser für hohe SS-Offiziere ein paar hundert
Meter daneben. Zudem stehen heute nur noch wenige Gebäude, die aus der Zeit des Konzentrationslagers stammen. Viele andere Gebäude sind mittlerweile renoviert oder umgestaltet, da der Ort nach
1945 als Fabrikgelände genutzt wurde.
Flossenbürg erfuhr nach 1938, als das Konzentrationslager eingerichtet wurde, einen großen Aufschwung. Denn erst dadurch bekam der Ort erst eine Bahnstation, eine Poststation und einen Arzt, der
eigentlich für die medizinische Versorgung des SS-Wachpersonals zuständig war.
Das ehemalige KZ ist außerdem viel größer als man denkt denn es gab sehr viele Außenlager, z.B. auch in Pottenstein.
Unser Rundgangsleiter berichtete aber vor allem über die Menschen, die in Flossenbürg Zwangsarbeit verrichten mussten.
Mit ihrer Inhaftierung sollten alle Menschen zunächst ihre Individualität verlieren. Statt ihres Namens bekamen sie Nummern, ihnen wurden die Haare abgeschnitten. Besonders perfide war es, kriminelle Häftlinge als sogenannte Kapos für die SS zu rekrutieren. Sie halfen als brutale Schläger die Regeln im Konzentrationslager durchzusetzen.
Das Konzentrationslager Flossenbürg war fast ein reines Arbeitslager, am Anfang des Krieges vor allem für Granit und andere Baumaterialien, gegen Ende des Krieges für Waffen und Rüstungsgegenstände. Deswegen gibt es auch dort einen großen Steinbruch und sehr viele Gebäude auf dem Gelände waren aus Granit direkt aus Flossenbürg. Da in diesem KZ vor allem gearbeitet wurde gab es zum Anfang des Krieges auch für alle Insassen nahezu genug zu essen. Die Versorgung nahm aber während des Krieges stetig ab, so dass viele Inhaftierte an Infektionskrankheiten oder purer Erschöpfung starben.
Die Zahl der Verstorbenen nahm stetig zu, so dass auch in Flossenbürg gegen Ende des Krieges Leichen rund um die Uhr verbrannt wurden. Selbst im Umgang mit den Toten zeigte sich noch die die Menschenverachtung des NS-Systems, da man mit den Verstorbenen völlig würdelos umging und ihre Asche einfach verstreute.