Ausstellung des Landesamtes für Umwelt zu Klimawandel und Nachhaltigkeit am Ehrenbürg-Gymnasium eröffnet
Waldbrände in Kanada, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern, extrem schnelle Erwärmung der Arktis, eine zunehmende Anzahl an „Tropennächten“ in Bayern mit Temperaturen um 20°C und ohne effektiven Klimaschutz in Bayern bis zu 36 Tage im Jahr mit Temperaturen von mehr als 30°C, während es in der Vergangenheit nur etwa 9 Tage waren – das sind die alarmierenden Erkenntnisse der Wissenschaft im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen. Auch heimische Nutzpflanzen wie Wälder oder Weinreben sind von den Veränderungen betroffen.
Während sich bei vielen Menschen aufgrund der andauernden Negativberichte aber eine Art „Klimamüdigkeit“ breit macht, kennt der Klimawandel keine Pause.
So ist es umso wichtiger, diesen Ermüdungserscheinungen entgegen zu wirken und auch Hoffnungen zu stärken, dass die Menschen dem selbst verursachten Klimawandel nicht hilflos ausgeliefert sind.
Dazu soll die Ausstellung „Klima Faktor Mensch“ beitragen, die am 13.6.23 am Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim eröffnet wurde. In dieser Ausstellung gibt es viel zu erfahren rund um die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ob Ernährung, Konsum oder Mobilität – jeder von uns beeinflusst das Klima durch seinen Alltag, aber somit hat auch jeder die Chance, einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Mit ungewöhnlichen Blickwinkeln und zum Teil interaktiven Schaupulten lädt die Wanderausstellung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt zum Nachdenken und auch zum Handeln ein. Beispielsweise können sich Besucher mit Hilfe eines CO2-Rechners ein klimaverträgliches Frühstück zusammenstellen oder Tipps zum bewussten Einkaufen einholen.
Die Ausstellung wurde von Schulleiter Karlheinz Schoofs eröffnet, der betonte, welche Bedeutung dem Thema besonders in Schulen zukommt, da junge Menschen die Auswirkungen des Klimawandels noch mehr als die ältere Generation zu spüren bekommen werden.
Markus Denk, ein Mitarbeiter des Direktorats und Geograph wies auf den Schweinehund hin, der sich durch die Ausstellung zieht und symbolisch für die persönlichen Anstrengungen jedes Einzelnen steht. Denn erst, wenn der Klimawandel persönlich erfahrbar wird, werden Maßnahmen auch für jeden nachvollziehbar. Herr Denk leitet darüber hinaus ein W-Seminar „Regionaler Klimawandel“, das eben diesen ganz persönlichen, regionalen Auswirkungen nachgeht und dessen Teilnehmer auch anwesend waren.
Rosi Kraus, die stellvertretende Landrätin des Landkreises Forchheim, erläuterte in ihrer Rede, dass auch der Landkreis Forchheim große Anstrengungen unternimmt, um die teilweise nicht mehr umkehrbaren Folgen des Klimawandels in der Region auf ein möglichst geringes Maß zu begrenzen. Dazu gehört zum Beispiel auch die Aktion „Stadtradeln“, die im Rahmen der bayerischen Klimawochen dazu motivieren soll, mehr auf den „Drahtesel“ umzusteigen und somit nicht nur das Klima schützen, sondern auch die eigene Gesundheit fördern soll.
Abschließend gab Michael Außendorf, ein Mitarbeiter des bayerischen Landesamtes für Umwelt, auf eindrucksvolle und prägnante Weise einen Einblick in die aktuellen, klimatischen Entwicklungen weltweit und ganz besonders in Bayern. Dabei legte er Wert darauf, die Zuhörerinnen und Zuhörer – bestehend aus Schülerinnen und Schülern der Oberstufe, Mitgliedern des Kollegiums und Eltern - nicht nur zu beunruhigen. Stattdessen betonte er die Machbarkeit der Begrenzung der Erderwärmung auf einen Wert von 2°C. Dies bedeutet konkret, dass die weltweiten CO2-Emissionen bis 2050 um 50% gesenkt werden müssen (bezogen auf das Jahr 1990). Für Industriestaaten bedeutet das eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 80 bis 95%.
Allerdings machte er auch klar, dass sich eine Kehrtwende nicht allein durch den guten Willen und die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger herbeiführen lässt, sondern dass weitreichende politische Maßnahmen unerlässlich sind.
Zuletzt wies Herr Außendorf die Anwesenden in den Aufbau der Ausstellung ein und wünschte einen Gewinn bringenden Einsatz für alle Unterrichtsfächer.
Frau Stäudel, Fachschaftsleiterin für Geographie, die maßgeblich für die Ausstellung am EGF verantwortlich ist und sie auch nach Forchheim holte, eröffnete dann die Ausstellung und lud alle Gäste zu einem Umtrunk mit kleinen Häppchen ein, die vom P-Seminar „Uganda“ vorbereitet wurden und das in diesem Zusammenhang Spenden für die Hilfsorganisation „We care for them“ sammelte.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28.6. in der Aula des Ehrenbürg-Gymnasiums zu besichtigen und steht auch Bürgerinnen und Bürgern aus Forchheim und Umgebung offen. Dafür werden noch einmal gesonderte Besuchstermine außerhalb der Unterrichtszeit angeboten:
Freitag 16. und 23.6. 17.00 bis 19.00 Uhr
Samstag 17. und 24.6. 11.00 bis 13.00 Uhr
Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos.
Petra Stäudel