Im Juni des nächsten Jahres steht die Europawahl an. Deshalb drehten sich bei dem diesjährigen Übersetzerwettbewerb Juvenes Translatores manche Texte auch um dieses Thema.
Am 23. November 2023 stellten sich sechs Schülerinnen des EGF – Carolin Drexler und Lena Distler aus den 11. Klassen und Teresa Dippold, Dalila Kraus, Melissa Murphy und Panna Ujvári aus der Q12 – der Herausforderung des Übersetzens.
Seit 2007 wird der Wettbewerb jährlich von der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission organisiert. Er ermöglicht es jungen Menschen, einen Einblick in die Welt des Übersetzens zu erhalten. Der Wettbewerb richtet sich an Schüler*innen im Alter von 17 Jahren und wird an 705 ausgewählten Schulen in der gesamten Europäischen Union durchgeführt. Das EGF hatte erneut das Glück, unter den 96 Schulen in Deutschland ausgelost worden zu sein, die an diesem Wettbewerb teilnehmen. Während des Wettbewerbs übersetzen die Jugendlichen einen einseitigen Text von einer EU-Sprache in eine andere.
In diesem Jahr entschieden sich Teresa und Lena dafür, vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen, Carolin übersetzte vom Deutschen ins Englische, Dalila und Melissa arbeiteten an dem spanischen Text, den Dalila ins Deutsche und Melissa ins Englische übersetzte und Panna übertrug schließlich den ungarischen Text ins Deutsche.
In dem deutschen Text will sich Opa Knut für die kommende Europawahl aufstellen lassen, was seine beiden Enkel diskutieren. Sie überlegen auch, was neben der politischen Arbeit jeder Einzelne zu einem funktionierenden Europa beitragen kann. Der spanische Text war ebenfalls ein Dialog, in dem sich zwei Mädchen, die in Straßburg an der Abschlusszeremonie des zweitägigen europäischen Jugendevents im vergangenen Juni teilnehmen, über die einzelnen Veranstaltungen unterhalten. Im englischen Text diskutieren zwei Jugendliche über die Vorzüge und Nachteile der KI und der ungarische Text ist ein Podcast über die Macht der Gewohnheit und warum man auch einmal ausgetretene Pfade verlassen und etwas Neues ausprobieren soll.
In allen Sprachen war es war eine Herausforderung, die zahlreichen Redewendungen und umgangssprachlichen Formulierungen adäquat zu übersetzen.
Der Wettbewerb fand online in der Schule statt, die Teilnehmerinnen luden um 10 Uhr ihre Texte herunter, übersetzten sie und schickten sie zwei Stunden später als Upload zurück.
In Brüssel erfolgt nun die Korrektur und Bewertung aller Arbeiten. Jede unserer Teilnehmerinnen erhält neben einem T-Shirt auch eine Urkunde. Die 27 Gewinner*innen, je eine(r) aus jedem EU-Land, werden im Frühjahr 2024 zur Preisverleihung nach Brüssel eingeladen. Obwohl die Siegeschancen gering sind, war die Übersetzung der inhaltlich und sprachlich ansprechenden Texte eine interessante Aufgabe. Diese Art von Übung wird im modernen Fremdsprachenunterricht in der Regel nicht praktiziert.
Ulrike Michaelis