Mit Spanien verbindet man Sonne, Strand und Meer, doch was die spanische Kultur wirklich alles zu bieten hat, haben wir während unseres Austausches mit einer Schule in der baskischen Stadt Vitoria-Gasteiz herausgefunden. Mitte März flog ein Teil der Spanischklasse aus der 11. Jahrgangsstufe des EGF nach Spanien. Auf dieser Reise durften wir unvergessliche Erfahrung sammeln, an die wir uns gerne erinnern.
Als sich alle Schüler am Flughafen von ihren Eltern verabschiedet hatten, ging das Abenteuer so richtig los. Der Flug von Nürnberg nach Frankfurt a.M. wurde kurzfristig gecancelt. Was nun? Dann eben mit dem Zug nach Frankfurt. Den Flug von Frankfurt nach Bilbao hinter uns gebracht, wurden wir direkt am Flughafen von unseren Gastfamilien herzlichst empfangen. Die Vorfreude, unsere Austauschpartner zum ersten Mal zu treffen, war riesig, sowohl bei den Spaniern als auch bei uns. Das Eis war sofort gebrochen, und wir fuhren gemeinsam in die Stadt Vitoria-Gasteiz, die Hauptstadt des spanischen Baskenlands, wo wir in den Wohnungen bzw. Häusern unserer Gastfamilien ankamen.
Das Wochenende verbrachten wir zusammen mit unseren Gastfamilien. Einige von uns gingen in den Park zum Picknicken, besuchten die Innenstadt und gingen shoppen, während andere ein Basketballspiel in der Fernando Buesa Arena erlebten. Am Samstagabend trafen wir uns alle auf einem großen Platz, wo sich Hunderte von Jugendlichen versammelten, um Musik zu hören, zu tanzen und neue Freunde kennenzulernen. Die spanischen Austauschschüler zeigten uns ihr Lieblingsrestaurant, ein beliebtes Burger-Lokal der Stadt. Die ersten Sätze in spanischer Sprache waren recht ungewohnt und bestimmt auch etwas holprig, doch mit der Zeit konnten wir uns alle gut unterhalten, egal, ob auf Deutsch, Englisch oder Spanisch.
Ab Montag begann dann das offizielle Programm, das von der Schule organisiert worden war. Wir wurden in der Aula des Colegio de Santa María mit einer Wandzeichnung des Forchheimer Rathauses begrüßt, und die Schulleiterin Christina sowie die Deutschlehrerin Cruz hießen uns herzlich willkommen. In den folgenden Tagen erlebten wir spannende Aktivitäten, darunter einen Tapas-Workshop, eine Stadtrallye durch Vitoria-Gasteiz, ein lustiges Länderquiz und einen Besuch im Ayuntamiento (Rathaus), wo wir mit einer Abgeordneten über die Politik in Vitoria sprachen und die Räumlichkeiten besichtigten durften.
Außerdem besuchten wir andere Städte wie das wunderschöne San Sebastián, eine Küstenstadt im Norden Spaniens, in der früher die spanischen Königsfamilien ihren Sommerurlaub verbrachten. Aber auch Bilbao, eine große Hafen- und Industriestadt mit einem riesigen Angebot an Kultur, Kunst und Kulinarik, stand auf dem Programm. Ein Highlight war dort der Besuch des Guggenheim-Museums, ein modernes Kunstmuseum mit interaktiven Ausstellungen, die uns sehr beeindruckten.
Natürlich durfte auch eine Wanderung an der Küste zum berühmten Felsen im Meer San Juan de Gaztelugatxe nicht fehlen - übrigens ein Drehort der Serie Game of Thrones. Der Weg war anspruchsvoll, aber die atemberaubende Aussicht belohnte unsere Anstrengungen.
Alle haben wir uns gut mit unseren Austauschpartnern verstanden, es sind neue Freundschaften entstanden, und es flossen bei der Verabschiedung am Flughafen auch Tränen. Zum Glück dauerte es nur zwei Wochen, bis wir unsere Austauschpartner gleich nach den Osterferien Anfang April bei uns begrüßen durften. Die spanischen Gastschüler besuchten Forchheim, Erlangen und Nürnberg und erlebten dabei unsere fränkische Gastfreundschaft. Ein Highlight war der Ausflug nach München, an dem auch wir, die deutschen Schüler, teilnahmen und wo wir unseren Gästen eine Stadtführung boten. Das Wochenende verbrachten die Spanier in den deutschen Gastfamilien und unternahmen verschiedene Aktivitäten, wie z.B. einen Besuch der Sommerrodelbahn, einen Ausflug in die 'Fränkische‘ zur Kirschblüte, ein Basketballspiel von Brose Bamberg und vieles mehr.
Am letzten gemeinsamen Abend trafen wir uns alle auf der Sportinsel, bestellten Pizza (versehentlich erst in Düsseldorf), spielten Basketball und Fußball. Der zweite Abschied fiel allen viel schwerer, da es ja vorerst der letzte war. Einige haben sich aber schon mit ihren Austauschpartnern verabredet, um sich ein zweites Mal zu besuchen. Nach vielen Umarmungen und einigen Tränen flogen unsere Austauschschüler zurück nach Spanien ins wunderschöne Baskenland und der Austausch war vorbei.
Alle Schüler und bestimmt auch unsere Lehrer werden diese Zeit in bester Erinnerung behalten. Wir haben unsere sprachlichen Fähigkeiten verbessert und die spanische Kultur, das leckere Essen und die entspannte Lebensart Spaniens kennengelernt. Die Freundschaften zwischen manchen deutschen und spanischen Schülern werden sicher bestehen bleiben. Wir danken allen, die diesen Austausch möglich gemacht haben –unseren Lehrern, unseren Eltern und auch unseren fürsorglichen Gastfamilien.
¡Agur Vitoria-Gasteiz, hasta luego!
Victoria Müller, 11a